Die Auftritte Riccardo Mutis gehören traditionsgemäß zu den fixen Größen im Salzburger Festspielprogramm. Den Termin zu »Ferragosto« hat Muti von Herbert von Karajan sozusagen geerbt. Das philharmonische Konzert unter der Leitung des Festspiel-Herrschers markierte einst einen verläßlichen Höhepunkt im Festspielgeschehen. Muti ist ganz selbstverständlich in Karajans Fußstapfen getreten: Seine Verbindung zu den Wiener Philharmonikern war seit seinen Festspieltriumphen als Mozart-Interpret gefestigt.
Heuer gibt es neben zwei Chorwerken aus den späten »Quattro pezzi sacri« von Giuseppe Verdi die Siebente Symphonie Anton Bruckners – jenes Werk, mit dem sich Karajan einst von dem Orchester und von der Welt verabschiedet hat.
Damit setzt Muti, heute der Doyen unter den Dirigentenstars, ein Zeichen: Als Verdi-Interpret ist er in jugendlichen Jahren berühmt geworden. Das Publikum staunte aber nicht schlecht, als Muti nach etlichen Verdi-Premieren sich erstmals Bruckner-Symphonien zuwandte: Damals waren es die rare Sechste, aber auch die viel gespielte Vierte, die »Romantische«, die den Neapolitaner als bemerkenswerten Kenner der deutsch-österreichischen Musikgeschichte auswiesen.
Mittlerweile ist Muti längst auch einer der bevorzugten Neujahrsdirigenten der Philharmoniker geworden – mit Johann Strauß, aber auch mit aufsehenerregenden Schubert-Aufführungen wurde er »eingewienert«. Nun also wieder einmal Bruckner – die Aufführung ist dreimal ausverkauft – wird aber live übertragen.
Verdi: Bruckner