Mozart als Symphoniker

Am Wochenende findet die letzte Mozartmatinee der diesjährigen Salzburger Festspiele statt. Ö1 überträgt am Sonntag ab 11 Uhr wieder live.

Die Programme der Salzburger Mozartmatineen haben die Musikfreunde seit ihrer Gründung durch Bernhard Paumgartner mit allen Facetten von Mozarts Genialität konfrontiert, auch solchen, die vom großen Repertoire in der Regel nicht beleuchtet werden. In der letzten Matinee der diesjährigen Festspiele – am kommenden Sonntag auch via Ö1 allgemein zugänglich – läßt sich an Konzert- und Opernarien, gesungen von Golda Schultz, Mozarts Kunst studieren, seine Musik ganz in den Dienst der von ihm sogenannten „geläufigen Gurgeln“ zu stellen; und dennoch nichts von seinem psychologischen Tiefgang zu verlieren.

Umrahmt werden die Vokalnummern von zwei Symphonien, dem Es-Dur-Werk, KV 16, und der berühmten „Jupitersymphonie“ (KV 551), also dem allerersten und dem allerletzten Beitrag des Komponisten zu jener Gattung, deren Aufstieg von der unterhaltsamen, dreisätzigen italienischen Opern-Ouvertüre zur wichtigsten Instrumentalgattung der Klassik er nachhaltig mitgestaltet hat. Kein anderer Komponist, Joseph Haydn ausgenommen, hat mit seinen späten Symphonien den Weg für Beethoven aufbereitet.

Dessen neun Symphonien haben dann ein für alle Mal festgeschrieben, dass die folgenden Generationen bis Brahms und Bruckner die Gattung als Königsdisziplin behandelten. Haydn und Mozart hatten aus unwägbaren Vorbildern die handfesten formalen Grundlagen geschaffen.

Atemberaubende Entwicklung

An Mozarts Entwicklung läßt sich die inhaltliche Revolution – wenn man so will: die Wandlung von der Unterhaltungs- zur „ernsten“ Musik – vorbildlich studieren. Grund genug, den „Presse“-Podcast „Musiksalon“ diesmal dem Wachsen und Werden Mozarts als Symphoniker zu widmen. Die Entwicklung dieses Komponisten von seinen ersten kindlichen Versuchen mit vorgefundenen Mustern der Instrumentalmusik zum „klassischen“ Fels in der musikhistorischen Brandung wirkt atemberaubend; und umso atemberaubender, wenn man die passenden Tonbeispiele hört, wenn etwa beim Neunjährigen schon das Fugen-Thema der „Jupitersymphonie“ anklingt, oder ein Jahr vor der Publikation von Goethes „Werther“ der „Sturm und Drang“ in der „kleinen“ g-Moll-Symphonie schon wütet und tobt.

So nebenbei wird im „Musiksalon“ auch das Geheimnis der „Nummer 37“ gelüftet. Haben Sie schon einmal überprüft, warum die beiden viel gespielten Symphonien, die „Linzer“ und die „Prager“, in der Praxis mit den Nummern 36 und 38 gezählt werden – und sich überlegt, warum die Nr. 37 auf keiner CD zu finden ist? Ein Klick auf den Podcast führt zur Antwort.